Metamorphosis

· Painting with Sound ·

At the intersection of order and chaos, life happens.

States of energy spring into existence, fluctuate, collapse
And rise again in new configurations.

You come into this world, you grow, you change, you thrive
Then move back to potentiality, closing the circle of life.

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In dieser Installation rück-projizieren wir einen Oszilloskop-Bildschirm auf die Stufenlinse eines riesigen alten DDR Filmscheinwerfers und bringen ihn mit einer ganz speziellen Animation zum Leben, die aus Klang entsteht.

Wir verwenden "Osci-Render" von James H. Ball um Klänge zu erzeugen, die sich direkt in Bilder übersetzen lassen, indem man den linken Stereo Kanal auf die X-Achse und den rechten Kanal auf die Y-Achse eines virtuellen Oszilloskops leitet.

Was man hört ist was man sieht.
Der Ton den man hört malt tatsächlich direkt die Bilder!

Um auf die 70cm Stufenlinse projizieren zu können (anstatt dass alles Licht durchgeht, was ja der eigentliche Sinn einer solchen Linse ist), haben wir auf die Rückseite eine dünne Schicht weißes Pigment aufgebracht. Mit etwas Wasser angerührt trugen wir es mit einem Pinsel in einem einzigen langen Zug spiralförmig auf.
Die Linse versucht weiterhin das Licht zu bündeln, was in einem schönen "Glitzern" resultiert, das man sieht, wenn man direkt vor der Linse steht.

Mehr über den Scheinwerfer

· Ein Arbeitstier des "DFF" ·

Gebaut 1970, wurde dieser Scheinwerfer in Filmproduktionen in den Studios des Deutschen Fernsehfunks in Berlin Adlershof und bei Dreharbeiten außerhalb verwendet.

Die 20.000 Watt Glühbirne, mit einer Höhe von 60cm inklusive Sockel und einem Durchmesser von ca. 38 cm, verwendet einen ca. 1mm dicken Glühwendel und ist letztlich eine riesige Version einer normalen Glühbirne, wie wir sie früher im Haushalt verwendet haben. Sie wurde bei den "Narva" Fabriken hergestellt und könnte sogar mundgeblasen sein, da verhältnismäßig wenige davon hergestellt wurden. Ich besuchte die Narva Werke kurz nach dem Mauerfall hier in Berlin und war beeindruckt, wie viel Handarbeit noch im Spiel war.

Interessanterweise beschlägt die Innenseite der Birne mit der Zeit mit Ruß. Die cleveren Ingenieure der DDR fanden dafür eine extrem praktikable Lösung:
Im Innern der Birne, befindet sich eine Handvoll scharfer Körner - wir vermuten Korund - und durch kreisförmiges Schwenken der Birne kann man diese an der Innenseite entlangbewegen und sie damit manuell reinigen. Genial!

Ein weiteres Feature des Scheinwerfers ist, dass man ihn mit einem massiven Schalter an der Rückseite in drei Stufen hochschalten kann. Dafür befinden sich am Boden des Scheinwerfers zwei große Draht-Widerstände, jeder davon 38 x 14 x 3 cm.
Frühere Mitarbeiter des DFF haben mir erzählt, dass die Birnen dazu neigten, durchzubrennen, wenn man sie direkt mit voller Leistung anschaltete. Es scheint also, dass der Schalter mehr zur Erhöhung der Lebensdauer der Birnen diente, denn als Dimmer für die Helligkeit.

Der Scheinwerfer steht auf einem massiven Drehgestell und lässt sich in alle Richtungen wenden. Oben befinden sich zwei Ringe an denen man ihn 'fliegend' von einem Kran einsetzen kann.
An der Front vor der Linse sitzen Klammern für Torblenden, die wir aber leider nicht haben.

Ein letztes Detail: Hinter der Glühbirne sitzt ein Parabolspiegel aus poliertem Aluminium. Er sitzt auf einem Gestell das beweglich auf zwei Stangen mit Schneckengewinden geführt ist. Hinten am Scheinwerfer ist ein Griff, mit dem man die eine der Stangen drehen, und damit den Spiegel und die Birne vor und zurück bewegen kann, was den Lichtstrahl weiter oder enger fokussiert. Da es sich um eine Stufenlinse handelt, wird der Strahl nie ganz scharf, sondern bleibt stehts angenehm weich.


Die Videos stehen auch auf YouTube in höherer Auflösung zur Verfügung:
· Metamorphosis · Big Oscilloscope ·